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Kleine Sorgen, großes Herz: Bastelt ein Sorgenfresser-Monster

Kennst du den Spruch:

„Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen“?

Früher habe ich diesen Satz nie so richtig verstanden. Schließlich macht man sich als Eltern immer Sorgen um sein Kind – egal, wie alt es ist. Ob es krank ist, im Kindergarten geärgert wird oder traurig nach Hause kommt – das Herz hängt immer mit dran. Doch irgendwann habe ich begriffen: Es geht nicht um unsere Sorgen. Es geht um die Sorgen unserer Kinder.

 

Erinnerung an meine eigene Kindheit

 

Als ich etwa vier war, hatte ich eine kleine Schatzkiste. Nichts wertvolles, einfach nur Bastelschnipsel, Zettel, ein paar Stifte. Aber sie war mir wichtig. Ich nahm sie überall mit hin. Und eines Tages … war sie weg.

Spurlos verschwunden. Meine Eltern nahmen es nicht wirklich ernst – es war ja „nur eine Schachtel“. Aber ich war tagelang traurig. Und weißt du was?

Wenn ich zurückdenke, werde ich immer noch wehmütig, wenn ich an meine geliebte Schachtel denke. Auf dem Foto habe ich sie in der Hand und immer noch frage ich mich, wie sie verschwinden konnte.

Kleine Sorgen sind für Kinder groß

 

Wir Erwachsenen bewerten die Welt nach unseren Maßstäben. Für Kinder aber kann ein verlorenes Kuscheltier, eine verpasste Einladung oder ein doofes Wort genauso schmerzhaft sein wie für uns ein Kündigungsschreiben oder Streit mit der besten Freundin.

Deshalb: Nehmt die Sorgen eurer Kinder ernst.

Zeigt ihnen, dass es okay ist, traurig zu sein – und dass man über Sorgen sprechen darf.

 

Basteltipp: Das Sorgenfresser-Monster

 

Ein kleines Bastelprojekt mit großer Wirkung: Ein selbstgemachtes Sorgenfresser-Monster, das „zuhört“, wenn deinem Kind mal schwer ums Herz wird. Es kann seine Sorgen aufschreiben oder malen, hineinstecken – und spüren: Ich werde gehört. Meine Gefühle zählen.

 

Einkaufsliste:

  • Eine (leere) Tücherbox als Körper
  • Buntes Tonpapier
  • Stifte, Schere, Kleber / Tesa
  • Stoffreste, Alufolie, Flaschenverschlüsse, Knöpfe, Wattestäbchen etc.

 

So wird’s gemacht ...

 

1. Tücherbox vorbereiten:

Das Loch oben ist der „Mund“ – da kommen die Sorgen rein. Falls zu klein, etwas vergrößern.

 

2. Gestalten & Verzieren:

Die Box wird nun zum Monster: Knöpfe als Augem, Stoff als Haare – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

 

3. Sorgen reinstecken:

Kinder können ihre Sorgen (oder Wünsche) aufschreiben oder malen und ins Monster stecken.

Das hilft über Gefühle zu sprechen und sie dann loszulassen.

 

Ein kleiner Schritt für uns – ein großer für Kinderseelen

 

Dieses kleine Monster wird schnell zum treuen Begleiter, gerade in herausfordernden Phasen wie Kita-Start, Umzug oder Streit mit Freund:innen.

 

Ich wünsche euch ganz viel Freude beim Basteln – und viele ehrliche, schöne Gespräche mit euren Kindern. Denn: Kleine Sorgen verdienen große Aufmerksamkeit.

Buchempfehlung: Die muhende Katze